Baufinanzierung ohne Eigenkapital – ist das möglich?

Du willst ein eigenes Haus, aber dein Sparkonto ist leer? Du bist nicht allein. Viele Menschen haben wenig oder kein Eigenkapital, träumen aber trotzdem vom Eigenheim. Ist das realistisch? Ja – mit der richtigen Strategie. Hier zeige ich dir, wie Baufinanzierung ohne Eigenkapital funktioniert, welche Chancen es gibt und worauf du achten musst.

Eigenkapital: Wichtig, aber nicht zwingend

Klar, Eigenkapital hilft. Banken bevorzugen Kunden, die selbst Geld einbringen. Das senkt ihr Risiko und verschafft dir bessere Konditionen. Aber: Es ist nicht zwingend notwendig. In Deutschland bieten manche Banken spezielle 100%- oder sogar 110%-Finanzierungen an. Das bedeutet: Der Kaufpreis und oft auch die Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler) werden über das Darlehen abgedeckt.

1. Den richtigen Kreditgeber finden

Nicht jede Bank finanziert ohne Eigenkapital. Viele lehnen Anträge ohne Sicherheiten direkt ab. Aber es gibt Spezialanbieter, die genau auf solche Fälle vorbereitet sind. Meistens verlangen sie dafür:
  • Sehr gute Bonität
  • Stabile, hohe Einkommen
  • Eine werthaltige Immobilie als Sicherheit
Tipp: Vergleiche Kreditangebote. Nicht nur Zinssätze zählen – achte auch auf Bearbeitungsgebühren, Sondertilgungsmöglichkeiten und die Flexibilität der Raten. Ein Finanzberater kann dir helfen, passende Angebote zu finden und deine Chancen realistisch einzuschätzen.

2. Kreditwürdigkeit optimieren

Ohne Eigenkapital bist du auf deine Bonität angewiesen. Je besser deine finanzielle Situation, desto eher wird dir eine Bank einen Kredit gewähren. So verbesserst du deine Kreditwürdigkeit:
  • Keine negativen Einträge bei der Schufa
  • Pünktliche Zahlung aller Rechnungen
  • Niedrige laufende Kreditbelastungen
  • Möglichst stabiles Arbeitsverhältnis (am besten unbefristet)
Tipp: Hol dir eine Schufa-Selbstauskunft, bevor du einen Kreditantrag stellst. So kannst du eventuelle Fehler vorab korrigieren.

3. Alternativen und Zusatzfinanzierungen nutzen

Wenn das Eigenkapital fehlt, kannst du zusätzliche Finanzierungsquellen einbinden:

a) Darlehen von Familie oder Freunden

Private Darlehen sind oft zinsgünstig und flexibler. Aber Achtung: Halte alles schriftlich fest, um Streit zu vermeiden. Ein klarer Vertrag schützt beide Seiten.

b) Arbeitgeberdarlehen

Manche Arbeitgeber bieten günstige Kredite für Immobilienkäufe an. Frag nach – oft sind die Konditionen besser als bei klassischen Banken.

c) Mietkauf-Modelle

Bei Mietkauf wohnst du zuerst zur Miete und erwirbst die Immobilie später. Ein Teil der Miete wird dabei auf den Kaufpreis angerechnet.

d) Staatliche Förderprogramme

In Deutschland gibt es Förderungen wie KfW-Darlehen, Wohn-Riester oder spezielle Landesprogramme. Manche Zuschüsse oder günstige Kredite helfen, das fehlende Eigenkapital auszugleichen.

Risiken und Herausforderungen

Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist möglich, aber nicht ohne Nachteile:

Höhere monatliche Belastung

Weil du mehr finanzierst, sind die Raten höher. Du brauchst ein stabiles, überdurchschnittliches Einkommen, um diese Last langfristig zu stemmen.

Höhere Zinssätze

Banken sichern sich ab: Ohne Eigenkapital zahlst du fast immer einen Zinsaufschlag. Die Finanzierung wird insgesamt teurer.

Größeres Ausfallrisiko

Wer bei Jobverlust oder Scheidung keine Rücklagen hat, riskiert schnell Zahlungsausfälle. Rücklagen für Notfälle sind deshalb Pflicht.

Schwierigerer Wiederverkauf

Wenn du mehr als den Kaufpreis finanzierst, bist du bei einem späteren Verkauf oft in der Verlustzone. Gerade in den ersten Jahren solltest du nicht auf schnelle Wertsteigerungen spekulieren.

Für wen eignet sich eine Finanzierung ohne Eigenkapital?

  • Junge Berufseinsteiger mit sicherem, gutem Einkommen
  • Familien, die Zuschüsse oder Förderungen nutzen können
  • Menschen mit Karriereperspektiven und künftig steigendem Einkommen
Wer hingegen ein schwankendes Einkommen hat oder schon hohe laufende Verpflichtungen trägt, sollte vorsichtig sein.

Fazit: Möglich, aber gut durchrechnen

Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist keine Illusion. Mit einem stabilen Einkommen, einer guten Kreditwürdigkeit und einer klaren Finanzstrategie kannst du auch ohne Ersparnisse ein Haus kaufen. Aber du musst bereit sein, höhere Kosten und mehr Risiko zu tragen. Plane ehrlich, rechne konservativ und baue unbedingt finanzielle Puffer auf. Dann kann die Eigenheimreise auch ohne eigenes Startkapital gelingen. Und denk dran: Eine erste Beratung bei Banken oder Finanzberatern ist meist kostenlos. Nutze diese Chance, um herauszufinden, ob eine Finanzierung ohne Eigenkapital für dich wirklich sinnvoll ist.

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